Das geplante Mercosur-Abkommen und der „Rindfleisch-Deal“ zwischen der EU und den USA setzen die heimische Landwirtschaft unter Druck.
Durch den geplanten Mercosur-Deal sowie das angekündigte Rindfleisch-Abkommen der EU mit den USA müsste auch die kleinstrukturierte steirische Landwirtschaft plötzlich mit der Agrarindustrie in Übersee konkurrieren. Künftig soll ein fixer Teil des EU-Einfuhrkontingents für Rindfleisch (45.000 Tonnen pro Jahr) für US-Anbieter reserviert werden und sich in den nächsten sieben Jahren auf jeweils 35.000 Tonnen belaufen. Daneben sollen durch den Mercosur-Pakt zusätzlich knapp 100.000 Tonnen Rindfleisch pro Jahr in die EU können.
Bauernbund-Landesobmann Hans Seitinger spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung auf dem Rücken der heimischen Landwirtschaft und des Klimaschutzes. „Die Landwirtschaft darf nicht zum Kompensationskasperl globaler Handelskonflikte werden“, übt Seitinger scharfe Kritik. „Als Bauernbund setzen wir uns auf allen Ebenen intensiv dafür ein, dass dieser internationale Kuhhandel nicht auf Kosten unserer Bauern stattfindet. Regionale und hochqualitative Lebensmittel sind das Gebot der Stunde, nicht importiertes Billigfleisch.“
Während das aus den USA und Südamerika importierte Rindfleisch seinen Ursprung oft in „Feedlots“ (Massentierhaltung mit Intensivmast) hat, bemühen sich die steirischen Rinderbauern um hochqualitative Markenprodukte (z.B. ALMO, Murbodner Rind oder Styriabeef). Das Wichtigste für Seitinger sind daher eine verstärkte Bewusstseinsbildung für nachhaltige, regionale Produkte sowie eine klare Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel.