Die Store-Checker der Landwirtschaftskammer warnen vor drei gravierenden Fallen beim Kauf von Brennholz in Baumärkten. Erstens unbekannte Herkunft: Die Herkunft wird verschwiegen und erst bei Nachfrage bekanntgegeben. Im Waldland Steiermark kommt Brennholz in Baumärkten paradoxerweise aus Balkanländern und Osteuropa, nur äußerst selten aus dem Holzland Steiermark. Zweitens zu nass: Importiertes Brennholz ist zum Heizen überwiegend zu nass – man riskiert sogar Kamin-Schäden. Drittens: Preise für ausländisches, zu feuchtes Holz haben im Jahresabstand, im Gegensatz zu heimischem, entsprechend trockenem und ofenfertigem Brennholz aus unerklärlichen Gründen saftig angezogen.
Titschenbacher: Katastrophale Ergebnisse mit einem Lichtblick. „Für die Waldbauern und Forstwirte ist es unverständlich, dass Baumärkte schlechte Brennholz-Qualität hunderte Kilometer aus Serbien, dem Kosovo, Bosnien, Slowenien, Tschechien, der Slowakei, Ungarn oder Kroatien zu uns karren und überteuert anbieten, obwohl im Wald- und Holzland Steiermark ausreichend Ofenholz bester Qualität und zu erheblich günstigeren Preisen erhältlich ist“, ist Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher sehr enttäuscht über die katastrophalen Ergebnisse des brandaktuellen Einkaufstests. Die Store-Checker der Landwirtschaftskammer warnen vor drei schwerwiegenden Fallen, in die Käufer schlittern können.
Falle 1: Bei der Herkunft tappen die Käufer völlig im Dunkeln. Mitte Oktober nahmen die Store-Checker der Landwirtschaftskammer in elf Baumärkten in der Steiermark die angebotenen 15 Brennholz-Sortimente unter die Lupe. Überprüft wurden Herkunft und Qualität des Brennholzes, der Wassergehalt, die Holzart, das Mengenmaß, die Preise sowie die Zustellkosten. Bei der Herkunft des Holzes tappen die Käufer völlig im Dunkeln: Informationen über die Brennholz-Herkunft gibt es nur auf Nachfrage. Nur so haben die Einkaufstester erst herausgefunden, dass nur ein einziger Baumarkt heimisches Brennholz von regionalen Waldbauern in entsprechend trockener, ofenfertiger Qualität und auch zu fairen Preisen anbietet, während ein Großteil des ausländischen Brennholzes zum Heizen ungeeignet (weil zu nass!) und zu teuer angeboten wird. Titschenbacher rät zu einer Kooperation zwischen Baumärkten und Waldbauern: „Das ist eine Chance für alle Beteiligten.“
Große Falle 2: Ausländisches nasses Holz ist zum Heizen ungeeignet und verteuert die Heizkosten für Kachelöfen erheblich. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) des in Baumärkten angebotenen Brennholzes ist für das Heizen ungeeignet – es ist zu nass. Durch den zu hohen Wassergehalt brennt das Holz schlecht, für die erwartete Wärme muss die eineinhalbfache Holzmenge verbraucht werden. Das verteuert die Brennholzkosten erheblich, führt zu vermehrter Rußbildung und kann sogar den Kamin schädigen. Kammerdirektor Werner Brugner rechnet vor: „Durch feuchtes Holz steigen beispielsweise die Brennholzkosten für eine Kachelofen-Heizsaison zu Baumarkt-Preisen im Schnitt um etwa 40 Prozent, konkret von 440 auf 610 Euro pro Heizsaison.“ Um dieser Kostenfalle zu entgehen, sollte zu nasses Holz – es wird in den Baumärkten als „halbtrockenes“ oder „frisches“ Brennholz bezeichnet! – noch mindestens ein Jahr nachgetrocknet oder von vornherein entsprechend trockenes Brennholz direkt bei den Waldbauern gekauft werden.
Falle 3. Verwirrendes Mengenmaß: Statt einem Raummeter werden 0,85 und 0,9 Raummeter angeboten. Gemäß österreichischer Handelsusancen wird Brennholz üblicherweise mit der Maßeinheit „1 Raummeter“ angeboten. Der Einkaufstest der Landwirtschaftskammer zeigt, dass 85 Prozent!!! der angebotenen Ofenholz-Kisten in Baumärkten ein Mengenmaß zwischen 0,85 und 0,9 Raummeter aufweisen. Somit sind die Preise, die im Jahresabstand aus unerklärlichen Gründen einen Preisschub von bis zu 20 Prozent erfuhren (bei den heimischen Waldbauern sind die Brennholzpreise stabil geblieben!), für die Käufer nicht nur sehr teurer geworden, sondern auch schlechter vergleichbar. „Die Unwissenheit der Verbraucher wird ausgenützt. Im Schnitt ist das in Baumärkten zu feucht angebotene Brennholz unterm Strich um etwa 80 Prozent teurer als entsprechende trockene ofenfertige Ware von Waldbauern“, sagt Werner Brugner. Getrocknetes Brennholz kostet im Baumarkt durchschnittlich 110 Euro pro Raummeter, „halbtrockene“ schlechtere Ware auch immerhin noch 100 Euro. Dazu kommen ordentliche Zustellkosten zwischen 25 und 45 Euro pro Raummeter.
Fünf Fragen die jeder Käufer stellen sollte. Steirische Waldbauern bieten als Brennholz-Profis verlässlich genormte Brennholz-Qualität zu gutem Preis-Leistungsverhältnis an. Brennholz von heimischen Waldbauern und Forstwirten hat kurze Transportwege und kommt verlässlich aus der Steiermark. Um beim Brennholzkauf auf Nummer sicher zu gehen, muss der Verkäufer folgende fünf Fragen mit einem eindeutigen Ja beantworten. Nur dann kann man sicher sein, Qualitätsbrennholz gekauft zu haben. Die fünf Fragen: Ist das Holz aus der Region? Liegt der Wassergehalt unter 20 Prozent (nur dann ist die Bezeichnung „trocken“ zulässig)? Umfasst die Lieferung 100 Prozent Hartholz? Wurde das Brennholz mindestens zwei Jahre fachgeregt gelagert? Beträgt das Verkaufsmaß wirklich 1 Raummeter?
Broschüre. Die Landwirtschaftskammer Steiermark gibt mit einer Broschüre, praktische Tipps für das Erkennen von guten und schlechten Brennstoffqualitäten. Sie informiert auch über die etablierten Qualitätsstandards von Brennholz, Hackgut sowie Pellets und ist wertvoller Ratgeber für richtiges Anzünden von Ofenholz. Download: https://stmk.lko.at. Bestellen: energie@lk-stmk.at, Tel. 0316/8050-1433
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