Woche der Landwirtschaft vom 28. April bis 5. Mai: Steirische Direktvermarkter gehen bei der Plastikvermeidung in die Offensive
Woche der Landwirtschaft ist Startschuss für nachhaltige Verpackungen auf Bauernmärkten. „Noch vor dem Plastiksackerl-Verbot im kommenden Jahr gehen die steirischen Direktvermarkter sogar noch viel umfassender in die Offensive: Sie ersetzen freiwillig Plastikverpackungen durch nachhaltige Alternativen und propagieren bei den Kunden in besonderem Maße auch den losen Verkauf“, unterstreicht Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher. Und weiter: „Dieser verantwortungsbewusste Weg, den sie gemeinsam mit ihren Kunden gehen, macht die steirischen Direktvermarkter zu österreichweiten Vorreitern ihrer Branche.“
Starkes Votum: 74 Prozent der Bevölkerung will nachhaltige Verpackungen. Beim Lebensmitteleinkauf wünschen sich 74 Prozent umweltschonende Verpackungen (Marketagent/März 2019). „Bereits in einem Jahr wird man auf allen 150 Bauernmärkten in der Steiermark sowie in sämtlichen Hofläden und 48 Genussläden die ,Plastikfrei-Offensive‘ voll umgesetzt haben“, so der Landwirtschaftskammer-Präsident. Den Startschuss dazu gibt die Woche der Landwirtschaft vom 26. April bis 5. Mai. Sie steht steiermarkweit unter dem Motto „Ohne Plastik, bitte – wer isst, ist Teil der Landwirtschaft steht“. In jedem Bezirk stellen Direktvermarkter ihre praxiserprobten, nachhaltigen Verpackungsalternativen ins Rampenlicht. Bisher nehmen 180 speziell ausgebildete steirische Direktvermarkter an dieser Offensive teil.
Pein: Sinnvoll, regional mit wertigen Verpackungen einkaufen. „Mit allen Sinnen einkaufen. Den Duft unverpackter Früchte, Salate, von Gemüse sowie von Fleischprodukten wieder riechen und dabei Verpackung sowie Müll sparen, ist das Grundanliegen der steirischen Direktvermarkter“, bringt es Vizepräsidentin Maria Pein auf den Punkt und betont: „Zu diesem stimmigen Einkauf von Lebensmitteln aus der Nähe kommt, dass die Kunden ihre gewünschten Mengen selbst auswählen können und nicht auf vorgefertigte Großpackungen angewiesen sind.“ Als nachhaltige Verpackungen verwenden die Produzenten statt Plastik beispielsweise Holzschliffschalen für Obst- und Gemüse, Mehrweggläser mit Pfandsystem oder nassfeste Papiersackerln, ja sogar Bienenwachstücher und Pergamentersatzpapier. Pein appelliert an die Kunden, eigene Verpackungen wie Einkaufskörbe, Einkaufstaschen oder Glasbehälter mitzubringen.
Brugner: Steirische Direktvermarkter sind gut vorbereitet. Plastikfrei-Wettbewerb ausgeschrieben. Auf diese österreichweit einzigartige Initiative „Ohne Plastik, bitte!“ sind die steirischen Direktvermarkter gut vorbereitet. „Seit vergangenem Oktober haben rund 200 Bäuerinnen und Bauern an den Spezialschulungen unserer Fachberaterinnen teilgenommen, um ihr Wissen über alternative Verpackungen zu optimieren“, sagt Kammerdirektor Werner Brugner. Für den Start dieser Initiative hat die Landwirtschaftskammer den 180 steirischen Direktvermarktern, die vorerst freiwillig an dieser Initiative teilnehmen, nassfeste Einkaufstaschen bereitgestellt. Außerdem hat die Landwirtschaftskammer Steiermark gemeinsam mit der Genuss-Region Österreich einen „Plastikfrei-Wettbewerb“ ausgeschrieben. Bis 31. Mai 2019 können Direktvermarkter beziehungsweise Direktvermarktungsgemeinschaften ihre innovativen, nachhaltigen Verpackungsbeispiele einreichen, am 3. Juli werden die besten Projekte dann ausgezeichnet.
Foto: LK/Danner