Das GAP-Kompromisspaket kommt Österreich in vielen Punkten entgegen
Nach schwierigem Tauziehen liegt das Kompromisspaket der künftigen Agrarreform, GAP 2014-2020, am Tisch. „EU-Parlament und Rat haben sich auf einen gangbaren Weg für die europäische Landwirtschaft geeinigt, der das österreichische Modell in der Ländlichen Entwicklung honoriert und Akzente für Qualität, Jungbauern und Ökologie setzt“, kommentiert Bauernbund-Präsident Jakob Auer die zentrale Weichenstellung für die nächste GAP-Periode
„Mit dem neuen GAP-Modell gibt es für unsere Hofnachfolger sehr positive Impulse.“ Junglandwirte bis 40 Jahre erhalten Prämienzuschüsse von 25 Prozent und gewinnen auch in der zweiten Säule. „Die heimischen Bäuerinnen und Bauern werden mit dieser Agrarreform leben können, zumal am Beginn der GAP-Verhandlungen tiefe Budgetschnitte gestanden haben“, verweist der Bauernbund-Chef auf die ursprünglichen Vorstellungen der EU-Kommission, die mit einer Kürzung von bis zu 40 Prozent der Bauerngelder drohte. „Vor einigen Monaten mussten schließlich alle Bauern noch um ihr Geld zittern“, erinnert Auer. Jetzt liege ein Paket am Tisch, das es den Bauern erlaubt zu produzieren und Planungssicherheit gibt.“
Greening eingedämmt
Zudem seien überbordende Greening-Fantasien der EU-Kommission eingebremst worden. „Statt einer Stilllegung dürfen auf ökologischen Vorrangflächen nun beispielsweise Eiweißpflanzen oder stickstoffbindende Pflanzen angebaut werden“, begrüßt Auer, dass eine harte Bauernbund-Forderung durchgekämpft werden konnte. Sogenannte „Äquivalenzlisten“ helfen dabei, die Umweltleistungen zu bewerten und auf den Ökologie-Katalog, den die Landwirte erfüllen müssen, anrechenbar zu machen.
Planungssicherheit für die Bauern
„Rechtzeitig haben wir uns auf ein Bauernbund-Regionalmodell für die österreichische Landwirtschaft festgelegt, das inklusive Übergangspuffer nun EU-konform umsetzbar sein wird. Damit schaffen wir Planungssicherheit für die bäuerlichen Betriebe und vermeiden Verwerfungen zwischen Branchen und Betrieben“, bekräftigt Auer, dass sich der Bauernbund zeitgerecht auf ein ausgewogenes Modell der Betriebsprämien geeinigt hat.
Köstinger drückt zweiter Säule ihren Stempel auf
„Elisabeth Köstinger und Niki Berlakovich haben erreicht, dass die Umweltleistungen unserer Bauern für das neue Greening-Modell anerkannt werden“, ist Auer voll des Lobes vor allem für die Chefverhandlerin der ÖVP im EU-Parlament, die „der zweiten Säule ihren Stempel aufgedrückt hat“. Sowohl die Sicherung Ausgleichszulage für die Bergbauern als auch die Weiterfinanzierung der Qualitätsprogramme für Rindfleisch, DAC Wein, Bioprodukte und Heumilch gehe auf das Konto von Köstinger. „Jetzt müssen wir der GAP Leben einhauchen. Dazu braucht es vor allem einen raschen Budgetbeschluss und die Einhaltung der Zusicherung unserer Bundesregierung, dass Österreich die Kofinanzierung im Ausmaß von 50 Prozent sicherstellt. Wir wollen weiterhin jeden Euro aus Brüssel abholen“, betont Bauernbund-Präsident Jakob Auer abschließend.