In der letzten Woche trafen sich hochrangige Entscheidungsträger und Fachleute aus Japan in der Forstlichen Ausbildungsstätte Pichl in Mitterdorf mit heimischen Biomasseexperten. Nach dem Reaktorunfall von Fukushima im Jahr 2011, investiert Japan massiv in den Ausbau erneuerbarer Energieträger. Österreich gilt dabei als großes Vorbild. Biomassetechnologien „Made in Austria“ genießen in Japan einen exzellenten Ruf. Nun möchten sich viele Japaner direkt in Österreich in diesem Fachbereich ausbilden lassen.
Die Landwirtschaftskammer mit ihrer Forstausbildungsstelle Pichl organisierte, in Zusammenarbeit mit dem Außenwirtschafts Center Tokio, vom 6. bis 10. Juli 2015 einen hochkarätigen Ausbildungskurs für japanische Energiefachleute. Die 22 Teilnehmer rekrutieren sich aus Projektleitern für Biomasseanlagen, lokalen Gebietskörperschaften, Importeuren von Biomassekesseln und Forschern.
Wertschöpfungskette Holz im Fokus. Mit heimischen Biomasseprofis wird die gesamte Wertschöpfungskette des Rohstoffes Holz unter die Lupe genommen. Zentrales Thema ist dabei die Planung und Realisierung von Biomasseheizwerken und Mikronetzen nach steirischem Vorbild. Am 9. Juli 2015, fanden zudem, im Rahmen einer Kooperationsbörse, B2B Gespräche mit 14 österreichischen Biotechnologie-Unternehmen statt. Nach vorhergehenden Recherchen in ganz Europa hat man sich von japanischer Seite bewusst für das Biomassemodell aus der Steiermark entschieden.
Ausbildung Schlüssel zum Erfolg. Das Außenwirtschafts Center Tokio bearbeitet die Themen Forstwirtschaft und energetische Nutzung der Holzressourcen seit einigen Jahren. In jüngster Zeit wurde erkannt, dass Maschinen und Technologie alleine für Japans Energiewende, ohne den Aspekt der Fachausbildung, nicht ausreichen. Daher die Zusammenarbeit mit der FAST Pichl, der forstlichen Ausbildungsstätte der Landwirtschaftskammer Steiermark.