Sternstunde der arrivierten Saft- und Mostproduzenten bei der Landesprämierung 2022: Die junge Generation der Obstverarbeiter ist stark im Kommen und ebenso wie viele Newcomer.
Rekord: Immer mehr begeisterte Obstverarbeiter stellen sich dem landesweiten Qualitätswettbewerb. Das ist absoluter Rekord: Noch nie ritterten 115 Obstbaubetriebe mit insgesamt 461 spritzigen Mosten und Natursäften um die begehrten Landessiege (335 Säfte, Nektare und Sirupe sowie 126 Moste, Cider, Schaumweine und Innovationen). Gleichzeitig kündigt sich bei den Prämierungsteilnehmern ein Generationenwechsel an: Die Jugend schon bisher etablierter Obstverarbeiter nimmt langsam aber sicher das Zepter auf den Höfen in die Hand. Ebenso mischen viele Newcomer bei den Landessiegen mit. Verkostungschef Georg Thünauer betont zwei Vorteile: „Die Herstellung von Most und Säften aus selbst hergestellten Obst bester Qualität wird für die heimischen Obstbauern immer wichtiger, um die Höfe in Zukunft abzusichern. Der Vorteil für die Konsumenten ist, dass sie beste Qualität zu fairen Preisen vor der Haustür erhalten.“
Ein Hattrick, ein Doppel-Landessieg, viel Jugend und Newcomer. Den einzigen Hattrick bei der Landesprämierung holte sich der Buschenschank Mausser aus Hitzendorf – am Erfolg hat maßgeblich Tochter Hanna Mausser mitgewirkt. Sie holte sich den Hattrick mit dem Pinova-Apfelsaft sowie mit den spritzigen Lifestyle Mosten der Sorten Maschanzker und Schafnase. Auch am Betrieb Holzer in Vorau ist bereits die junge Generation am Werk. Markus Holzer holte sich einen Doppel-Landessieg mit seinem Apfelschaumwein Lolita und dem coolen Summerred-Most.
Die junge Generation und viele Newcomer haben auch bei den Säften das Sagen. Die jugendlichen Newcomer bei den insgesamt 15 Saft-Landessiegern sind:
- Michael Pieber aus Bad Waltersdorf, Muskateller Traubensaft
- Daniel und Patrick Matzhold, Obstbau Hartreil aus Riegersburg, Apfelsaft klar
- Hanna Mausser, Obstbau und Most-Buschenschank Mausser in Hitzendorf, Pinova-Apfelsaft
- Birgit Pöltl, Naturpark-Bauernhof Pöltl aus Pöllau, Hirschbirnensaft
- Lena und Christoph Dichtinger aus Ilz, Pfirsichnektar
- Hannes Ponhold aus Ilztal, Bio-Isabellatraubensaft
- Daniel Weber aus Großklein, Apfelsaft
Einen Saft-Landessieg holten sich erstmals auch der Bio Aroniahof Mayr aus Gleisdorf mit ihrem Bio Aroniasaft und Markus Reichmann und Elisabeth Mauthner-Reichmann aus Wies mit ihrem Schilcher-Traubensaft. Weitere etablierte Saft-Landessieger sind die Hofbrennerei Steinbauer aus Rassach mit ihrem Williamsnektar; Christof Krispel aus Markt Hartmannsdorf mit seinem Mc Intosh Apfelsaft prickelnd; Gertrud und Hans-Peter Maurer aus Hengsberg mit ihrem Zitronenkräuter-Sirup; Rudolf Gantschnigg vom Obstbau Grillbauer aus Voitsberg mit seinem Apfel-Johannisbeersaft; Gottfried Trummer aus Gnas mit seinem Apfel-Weichselsaft und Willibald Schlosser aus Voitsberg mit seinem Apfelkarottensaft.
Auch beim Lifestyle-Getränk Most sind die Jungen im Vormarsch. Neben den Doppellandessiegern Mausser und Holzer (2. Absatz) erzielten ebenfalls junge Produzenten erstmals Landessiege:
- Quereinsteigerin Monika Bloder aus St. Ruprecht an der Raab mit ihrem Apfelwasser-Cider
- Michael Haspl vom Mostgut Kuchlbauer aus Vorau mit seinem Apfelmost Eisapfel
Auch die etablierten Produzenten Tanja und Manfred Macher aus Weiz holten sich mit ihrem Steirermost Classic Rubinette einen Landessieg. Insgesamt gab es sieben Landessiege.
Steirische Mostlinie macht Furore. „In der Steiermark hat sich eine neue, hochqualitative Mostlinie etabliert, die ähnlich hergestellt wird wie Wein. Die steirischen Moste gibt es von trocken bis lieblich und sie werden sowohl aus alten traditionellen Apfelsorten, meist von Streuobstbäumen aber auch aus neuen modernen Tafelapfelsorten aus Obstanlagen, hergestellt. Entscheidender Faktor dabei ist wie so oft die kompromisslose Qualität der Obstweine, die unsere Obstveredler mit viel Leidenschaft produzieren“, unterstreicht der Verkostungsleiter Georg Thünauer. Diese Qualitätsmoste, die auch als Qualitätsobstweine bezeichnet werden dürfen, tragen wie Weine eine staatliche Prüfnummer. Um diese zu bekommen, sind sowohl eine sensorische als auch eine analytische Prüfung im Labor auf die entsprechenden Qualitätskriterien erforderlich. Seit vielen Jahren sind die steirischen Produzenten diesbezüglich österreichweit wegweisend. Nur mehr Obstweine mit staatlicher Prüfnummer sind für das Landessieger-Finale zugelassen. Im Knock-out-Verfahren werden die Landessieger aus den zehn Finalisten erkostet.
Harte Konkurrenz. Aus den 461 eingereichten Most- und Saft-Spezialitäten ermittelte die 14-köpfige Top-Expertenjury die 22 Landessieger – 15 in der Kategorie Saft und 7 in der Kategorie Most. Bewertet werden die Kriterien Aussehen und Sauberkeit, die Typizität in Geruch, Geschmack, das Mundgefühl und die Harmonie des jeweiligen Produktes. Der Top-Expertenjury gehörten Spezialisten des Bildungszentrums Silberberg, der Bundeskellereiinspektion sowie Sommeliers und Experten aus der Weinbranche, sowie die Top Most- und Saftproduzenten der Steriermark an.
Erkennbar an der Auszeichnungs-Plakette auf der Flasche und an der Hoftafel. Die ausgezeichneten Betriebe dürfen ab sofort auf ihren Flaschen eine der drei runden Plaketten „Ausgezeichnet bei der Landesbewertung 2022“, „Gold bei der Landesbewertung 2022“, oder im Fall der Prämierung als Landessieger ab dem 12. April die Plakette „Landessieger 2022“ führen. Die Betriebe erhalten die Hoftafel „Ausgezeichneter steirischer Obstverarbeitungsbetrieb 2022“ in den Landesfarben – Landessieger erhalten die Hoftafel mit der Aufschrift „Landessieger 2022“ in Gold.
Foto: Fischer