Eine mächtige Windmaschine kämpft ab sofort in der Versuchsstation Haidegg in Graz gegen den gefährlichen Spätfrost.
In den letzten zwei Jahren sind in der Landwirtschaft – wie NEUES LAND mehrfach berichtete – aufgrund extremer Spätfrostereignisse massive Schäden in der Höhe von etwa 300 Millionen Euro entstanden. Nun werden konkrete Schritte gegen Spätfrost gesetzt: Bei der Versuchsstation für Obst- und Weinbau Haidegg in Graz wurde dieser Tage Österreichs erste stationäre Windmaschine aufgestellt, die es ermöglichen soll, die oft wärmeren oberen Luftschichten mit der gefährlichen Kälte in Bodennähe zu vermischen. Agrarlandesrat Hans Seitinger will nun mit verschiedensten Lösungen, die im Rahmen des „Masterplans Klimarisiko Landwirtschaft“ umgesetzt werden, wie er sagt, die Herausforderungen des Spätfrostes in den Griff bekommen. Dabei stehen verschiedenste Konzepte auf dem Prüfstand – wie etwa klimaangepasste Pflanzenzüchtungen, Frostberegnung, zukunftssichere Versicherungsmodelle und eben auch Windmaschinen, die Ernteausfälle und somit massive volkswirtschaftliche Schäden verhindern sollen. Die in Haidegg aufgestellte stationäre Maschine schafft auf bis zu sieben Hektar Anbaufläche die oft in Frostsituationen rettende Vermischung von kalten und wärmeren Luftschichten. Die Anlage durchlief bereits ein Testprogramm, erste vollwertige Versuche sollen bereits kurz nach Ostern möglich sein.
Sechs Meter
Der Fiberglas-Propeller hat ein Durchmesser von sechs Metern und arbeitet in einer Höhe von 10,4 Metern. Die stationäre Windmaschine wird mit einem 200 PS starken Dieselmotor betrieben. Der Antrieb stammt von Caterpillar, die gesamte Anlage wurde von einem Unternehmen in den USA geliefert. Eine Automatik macht es möglich, in Frostnächten ohne menschliches Zutun die Luftschichten zu durchmischen. Mit all dem sollten – hofft man – die Anbauflächen in Haidegg vor Frostschäden bewahrt werden. Die Anlage kostet insgesamt 60.000 Euro (inklusive Montage) und wird von der Versuchsstation in Haidegg finanziert.